Da ich schon lange Zeit wieder ein (oder mehrere) Haustier(e) haben wollte, jedoch Katzen, Hunde, Hasen etc. aufgrund der hiesigen Mitbewohner des Hauses nicht in Frage kamen überlegte ich mir was man noch so halten konnte.
Hasen und Kaninchen, sowie Hamster und Meerschweinchen hatten wir früher bereits. Auch Vögel und einen Papagei. Desweiteren hatten wir einige Jahre lang ein gut funktionieriendes Aquarium das jedoch aufgrund des Zeitaufwandes aufgegeben werden musste.
Allerdings wollte ich auch etwas Neues und da meine Faszination für exotische Tiere und Pflanzen ja generell recht groß ist überlegte ich mir die Anschaffung eines Terrariums.
Die Frage nun war jedoch noch: Welche Tiere sollten es nun sein? Da ich schon lange von Schlangen und Gifttieren begeistert bin, aber eine Schlange aufgrund der Ängste der anderen Hausbewohner ausfiel, fiel die Wahl auf Skorpione.
Also wurden monatelang Bücher über die Haltung und den Terrariumaufbau gewälzt und sämtliche Foren und Seiten zu dem Thema durchsucht, bis dann endlich Anfang 2012 mein Traum von einem Skorpionterrarium wahr wurde. Und seither hat sich einiges getan, was ich euch nun im Folgenden aufzeigen möchte.
Nach über einem Monat der Testphase und der Überwachung der Luftfeuchtigkeit, sowie Temperatur erfolgt dann Anfang April 2012 die Einsetzung der Tiere.
Es waren 3 heterometrus spinifer, von denen jedoch nach wenigen Tagen einer einging, wohl aufgrund des Stresses während des Transports (Konnte keinerlei Verletzungen oder Stiche feststellen). Die anderen beiden gewöhnten sich jedoch gut ein, vertrugen sich schnell und leben bis heute - wenn auch mittlerweile in unterschiedlichen Terrarien.
Ende Juni war es dann endlich soweit: Nachwuchs!
Somit hatte ich nach kürzester Zeit bereits meine ersten Nachzuchten zu verzeichnen.
Letztlich sind 10 Jungtiere groß geworden und haben sich auch prächtig entwickelt.
Anfangs bekamen sie noch die Häppchen von der Mutter gereicht, indem diese die Futtertiere tötete und zerteilte. Teilweise konnte man dann einen Ball aus Skorpionen bestaunen, die sich allesamt um eine tote Grille rankten und davon gefressen haben.
Auch tagsüber sind die Tiere aktiv wenn sie spüren das ein Beutetier zum Greifen nahe ist. Die Futtertiere werden meist abends, kurz bevor das Licht ausgeht eingelassen ins Terrarium, manche bleiben jedoch ein paar Tage am Leben bevor sie erlegt werden.
Nächtliches Fotoshooting, was man daran erkennt das der Skorpion auf dem Ast sitzt, der tagsüber direkt von der Lampe beleuchtet wird. Hier kommt das Licht aber lediglich vom Blitz der Kamera.
Skorpion beim Vertilgen einer der letzten Heuschrecken bzw. Heupferden des Jahres, die auf den umliegenden heimischen Wiesen gefangen werden können und sehr gerne als Futtertiere angenommen werden, speziell von größeren Skorpionen.
Ende Oktober, als es draußen schon zu kalt war und man keinen regionalen Wiesenplankton mehr fangen konnte wurden die ersten Futtertiere über den Versand bestellt und wie man sieht sofort dankend angenommen. Rechts wird gerade eine Wüstenheuschrecke (Schistocerca gregaria) verspeist und auf der linken Seite sieht man wie der Skorpion einen Zoophobas, die Larve eines Großen Schwarzkäfers (Zoophobas morio), im Maul hat.
Auch in den Wintermonaten sind die Tiere aktiv und graben weiterhin fleißig neue Höhlen, da manche alten Bauten hin und wieder einsacken oder zugebuddelt werden oder aber die Tiere in die nächste Häutungsphase übergehen und spüren das der alte Platz nicht mehr ausreicht.
Als sich der Nachwuchs eingestellt hatte und die Begattungsversuche des Männchens weiter anhielten, wurde es Zeit für ein weiteres Terrarium. Diesmal etwas kleiner und kompakter, da es vorerst nur für ein Tier gedacht war.
Aufgrund der Aggressivität des Bockes gegenüber kleineren Artgenossen wird die Einzelhaltung weiterhin beibehalten.
Nachdem sich im großen Terrarium erneut Nachwuchs ankündigte und es dann soweit war und die Nymphen sich auf dem Rücken der Mutter befanden wurde es zeit für ein weiteres Terrarium.
Die Jungtiere aus dem Wurf des letzten Jahres sind inzwischen so groß geworden das das Terrarium indem sie sich befanden nicht mehr ausreichte.
Also mussten Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. Einige konnten an engagierte Freunde abgegeben werden, die ebenfalls schon einige Jahre Terrarianer sind und Erfahrung in der Skorpionhaltung haben.
Und für 3 weitere Jungtiere im 4. - 5. Instar wurde nun dieses kleine Glas - Terrarium angeschafft.
Dabei habe ich es anfangs wie ih den anderen beiden Terrarien versucht mit einer Kokosfaser-Rückwand, jedoch sind die kleinen Skorpione sofort dahinter gekrochen, also wurde sie dann im Nachhinein rausgenommen und noch eine moosbedeckte Rindenhöhle hineingesetzt die, neben dem Skorpionfelsen mit Öffnungen nach wenigen Tagen dankbar angenommen wurde.